Meine Geschichte - In a (coco)nutshell

Hi, mein Name ist Christine-Joahn Meier. Und genau genommen bin ich vieles.

Aktuell bin ich 35 Jahre alt und manchmal fühle ich mich, als hätte ich in dieser kurzen Zeit schon mehrere Leben gelebt. Ich bin Systemische Beraterin, Coach und Trainerin. Ich bin Sängerin, Autorin und Poetin. Ich bin Master of Arts in Doing Culture, ich bin Bachelor of Arts in Medienwirtschaft, und ich bin Meisterin kreativer Lebenskunst.

Ich bin Visionärin, Philosophin und alte Seele. Ich bin Optimistin, Enthusiastin und Weltenbummlerin. Ich bin Brückenbauerin, Kommunikatorin und Empathin. Ich bin Scheidungskind und Eremitin, und ich bin Netzwerkerin und Motivatorin.

Ich bin Nachfahrin von Nazis, Schaman:innen, und Heiler:innen. Ich bin Deutsche, und ich bin Philippinin. Ich bin white passing Person of Color, ich bin Post-Migrantin und Weltenbürgerin. Ich bin Frau, ich bin Tochter, und ich bin Schwester. Ich bin Tante und Cousine. Ich bin Freundin und ich bin Partnerin.

Im Jahr 1987 wurde ich in der Mitte von Deutschland geboren und wuchs in einem nordhessischen Dorf am Rande des Mittelgebirges auf. Ich bin die jüngste von vier (Halb-)Geschwistern, Tochter meiner philippinischen Mutter und meines deutschen, 2015 bereits verstorbenen, Vaters. In meiner Familie vereinen wir deutsche, philippinische, japanische und indigene Kultur.

Meine unkonventionelle Familie und die Gleichzeitigkeit scheinbar unvereinbarer und doch existenter Paradoxien des Lebens beeinflussen und bereichern mich, meine Entwicklung und meine Fragen an Sinn und Sein, seit ich denken kann. 

“There is no greater agony than bearing an untold story inside you.”

Maya Angelou

deep dive: Familie & Kindheit

In meinen Ausführungen wird u.a. auch von Gewalt, Rassismus, traumatischen Erfahrungen und psychischer Erkrankung gesprochen. In den Unterüberschriften steht darum ein Hinweis auf Triggerwarnungen (TW). Dann kannst Du selbst entscheiden, ob Du hier weiterliest oder (gerade) lieber die Passage überspringen möchtest.

Schon in meiner Kindheit habe ich als Mittlerin zwischen Kulturen und Sprachen und als Verbindungsglied wie Brückenbauerin innerhalb meines Familiensystems und darüber hinaus agiert. Habe sehr früh gelernt, mich feinsinnig einzutunen - in die Bedürfnisse und Emotionen von anderen - und Verantwortung zu übernehmen.

Meine frühe Kindheit war lebendig und vielseitig, meine große Familie ein dreisprachiger Abenteuerspielplatz. Es gab viel Musik, Tanz und gutes Essen, aber leider auch viel Streit, Tränen und verschiedene Formen von Gewalt.

Wenn Kinder Erwachsen werden müssen

Mit 5 durfte ich in die Schule gehen, weil der Kindergarten für mich zu langweilig und meine große Schwester die beste Lehrerin war. Mit 7 tröstete ich meine Mutter, weil mein Vater uns verlassen hatte. Schon in meiner Grundschulzeit habe ich gelernt, mir mein Frühstück, Mittag- und Abendessen selbst zu machen, weil meine Mutter immer so viel arbeiten musste.

Manchmal konnte ich nach der Schule bei Freundinnen auch mal “normales” Familienleben beschnuppern. Andere Male haben meine Schwester und ich Film-, Tanz- oder Musikperformances entwickelt. Und wieder andere Male habe ich Streit und Schreierei zwischen ihr und meiner Mutter geschlichtet. Meistens aber habe ich mir einfach große Sorgen um beide gemacht.

Oft, wenn meine Mutter erst nachts von der Arbeit nach Hause kam, konnte ich nicht schlafen. Dann bin ich auch nicht zur Schule gegangen. Und manchmal habe ich ihr dann richtig strenge Standpauken darüber gehalten, dass sie sich unbedingt bei mir melden muss, wenn sie später nach Hause kommt, als sie es versprochen hat.

Nicht nur, aber auch weil unsere Mama so viel gearbeitet hat, um ihr Unternehmen und unser Leben nach der Trennung von meinem Vater möglichst unverändert zu halten, haben meine Schwester und ich viele tolle Geschenke erhalten. Wir durften Instrumente, Reiten und Voltigieren lernen, Ballett tanzen und mit unserer Patentante auf die Philippinen reisen. Manchmal durfte ich auch anstatt in die Schule zu gehen, mit ihr arbeiten fahren. Ich hatte dann eine kuschelige Bettdecke dabei, falls es später wird. Und auf den langen Autobahnstrecken haben wir zusammen ganz laut Kuschel Rock Compilations gehört und bei Toni Braxton, Whitney Houston, Mariah Carrey und Sinead o’Conner mitgesungen. “Unbreak My Heart” war DER Song, mit dem wir fast hymnenartig unser Verlassen-werden betrauerten.

Jugend (TW)

Mit 11 ließen sich meine Eltern nach jahrelangem On & Off - wie wir es heute nennen würden - scheiden. Nachdem mein Vater auch gerichtlich keinerlei Interesse an unserem Sorgerecht anmeldete, munterte ich meine Mama wieder auf. Zu dritt gehe es uns doch sowieso viel besser - weniger Stress, weniger Streit, weniger Heartbreak, wenn er wieder wutentbrannt verschwindet und niemand weiß, wann er wiederkommt. Das letzte Mal, als das passiert war, hatte meine damals 15-jährige Schwester ihn während eines Streits rausgeschmissen und ihm gesagt, dass er nicht wiederkommen brauche. Spätestens nachdem ich meine Mama auch mal mit nem blauen Auge und nem dicken Kinn  getröstet hatte, wusste auch ich, wir sind auf uns selbst gestellt wohl besser dran!

Leider hatte das viele Arbeiten und Steuern zahlen am Ende trotzdem nicht ausgereicht. Nach mehreren Nervenzusammenbrüchen innerhalb weniger Monate, kam sie, als ich etwa 12 war, eines Morgens einfach nicht mehr aus dem Bett. Aus ein bisschen Ausruhen wurde jahrelange Arbeitsunfähigkeit. Unerbittliches Kämpfen, Mobbing, struktureller Rassismus, Betrug und Rufmord zollten ihren Tribut und nahmen meiner Löwinnenmutter ihre gesamte Lebensenergie. Heute würde man es Burn-out nennen. Damals lautete die Diagnose: verrückte Ausländerin, die angeblich den deutschen Staat ausraubt.

Zugegeben, das klingt nach einem zynischen Narrativ. Doch wähle ich es, wenn ich damals nicht einmal die Hälfte von dem verstand, was meiner Familie da passierte, aus heutiger Perspektive ganz bewusst. Denn was ihr und in dieser Folge auch uns Kindern passierte, war eine lange Geschichte der Beschämung und Entwürdigung, die in meinem 15. Lebensjahr schließlich in die  Zwangsversteigerung unseres Familienhauses mündete.


Meine Werte

  • Mut

  • Kreativität

  • Selbstbestimmung

  • Authentizität

  • Entwicklung

  • Spiritualität

  • Leidenschaft

  • Freiheit

  • Sensibilität

  • Neugierde

  • Intuition

  • Unabhängigkeit


“Finding your core identity happens by exploring the endless universe of (your)self…

Trust your inner wisdom.

Surrender to the process.

Embody what you have learned.

Sense what wants to emerge.

Grow to become who you need to be.

Create your own life’s path.

Inspire by living your inner truth.

Shine with all your light.

Christine-Joahn Meier

Fast Forward: Werde, die Du Bist

All diese Erfahrungen haben die Beziehung zu meiner Familie und mir selbst, mein Vertrauen in Bindung, soziale und strukturelle Eingebundeheit, meine Entwicklung sowie meine Perspektiven auf mein Leben und meine Zukunft natürlich massiv beeinträchtigt. Über ein Jahrzehnt lang habe ich, ohne es zu wissen, im Grunde aus der Traumatisierung heraus auf mein Leben und was darin geschah, re-agiert. Während ich der Überzeugung war, spätestens nach meinem Auszug von zu Hause endlich auf meinem eigenen Weg hin zu Leichtigkeit, Freiheit und Unabhängigkeit unterwegs zu sein. Vielleicht hat auch beides gleichzeitig existiert.

Dank der Untersützung meines Bruders hatte ich ein Stück weit Rückhalt, um mit damals 19 in einer neuen Stadt und in einem neuen Leben Fuß zu fassen. Auch habe ich ihm zu verdanken, dass ich mit Mitte 20 nach über zehn Jahren Funkstille meinem Vater wiederbegegnen konnte. Als Erwachsene konnten wir uns noch einmal neu begegnen, ich konnte mehr darüber erfahren, was ihn geprägt hat. Und noch viel wichtiger, ich konnte ihm verzeihen, bevor er wenige Jahre später an einer Krebserkrankung starb.

Auch wenn ich immer wieder mutig und selbstbestimmt auf meinem Weg vorangeschritten bin, so holten mich in meinen gesamten 20ern in unterschiedlichen Formen und Facetten immer wieder die Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend ein - immer wieder ergaben sich daraus neue und andere Konsequenzen. Ich konnte mich nicht wirklich auf intime und nährende romantische Beziehungen einlassen, ich hatte soziale, strukturelle und massive existenzielle Ängste, ich kannte meine Bedürfnisse und Grenzen nicht und habe mit Rausch und extremen Grenzgängen versucht, mich zu spüren, weil ich mich meistens taub fühlte. Ich hatte schlimme chronische Schmerzen und über viele Jahre unerkannte Depressionen. Bis ich 30 wurde, herrschte in meinem Leben immer dieses Grundrauschen von Überlebenskampf, welches 2017 schließlich ebenfalls in einen  Burn-out mündete.

Resilienz - Kreativität - Sinn

Über all diese Jahre habe ich viel Resilienz entwickeln und Kompetenzen erwerben dürfen. Habe dank meines Muts und meiner Neugier mit Begeisterung und Freude immer wieder Neues gelernt, mich ausprobiert und stets weiterentwickelt. Neue Wege des Heil(werd)ens und des Selbstausdrucks gefunden, die mir dabei geholfen haben, mich selbst besser kennen und erspüren zu lernen. Besonders meine Kreativität hat mir Lebensenergie und Inspiration für neue Ziele, Ideen und Visionen geschenkt.

Dabei habe ich, ohne zu wissen, was ich genau suche, immer wieder aufs Neue Sinn in meinem Leben gefunden. Habe asiatische Weisheitstraditionen und verschiedene Lebensphilosophien studiert, Yoga, Meditation und Gesang vertieft, sowie diverse holistische und Ressourcen orientierte Ansätze der psychosozialen Entwicklung, der (Psycho)Somatik, Beratung und Therapie kennengelernt. In einem Masterstudium habe ich dieses bunte Sammelsurium der Persönlichkeits- und Bewusstseinsentwicklung akademisch verfeinert, einige Fortbildungen gemacht und im Anschluss an meine Masterthesis im Bereich Systemischer Arbeit eine 26-monatige Weiterbildung zur Systemischen Beraterin abgeschlossen. Seit ein paar Jahren beschäftigte ich mich intensiv mit den seelischen und gesundheitlichen Folgen von Rassismus, transgenerationalen Traumata, der Funktionsweise unseres Nervensystems sowie kollektiver Traumaarbeit. 

Heute blicke ich auf über 15 Jahre (Selbst)Erfahrung und Weiterbildung zurück und mache aus dem, was mit meinem persönlichen Heilungs- und Entwicklungsweg begonnen hat, meine Berufung. Beratung.Kunst.Entwicklung ist der rote Faden,  der sich zu meiner Aufgabe in dieser Welt spinnt. Das gibt mir ein tiefes Gefühl von Freude und Zufriedenheit.

Meine Geschichte furchtlos zu teilen und andere nicht nur mit meinem gelernten, sondern meinem gelebten Wissen zu begleiten, gibt meinem Leben den Sinn, den ich immer gehofft hatte, zu finden.

Ich bin überzeugt davon, dass jede:r diesen inneren Schatz in sich finden kann. Ich freue mich darauf, mit Dir auf Entdeckungsreise zu gehen!

Danke für Deine Neugier & Dein Vertrauen
Christine-Joahn


“The meaning of life is to find your gift.

The purpose of life is to give it away.”

Pablo Picasso


Meine Ausbildung

  • 2023: The Art of Attunement nach Thomas Hübl

  • 2020 – 2023: Systemische Beratung (DGSF-Zertifiziert)

  • 2015 – 2020: M.A. Doing Culture – Bildung und Reflexion kultureller Prozesse

  • 2017: Weiterbildung Angewandte Positive Psychologie (DACH-PP)

  • 2016: Weiterbildung (Anthroposophische) Biografiearbeit

  • 2015 – heute: Fortbildung im Bereich Psychotherapie & Beratung

  • 2014 – heute: Fortbildung im Bereich Achtsamkeit, Spiritualität & Weisheitstraditionen

  • 2013 – heute: Fortbildung im Bereich Gesang & psychointegrale Stimmarbeit

  • 2007 – 2010: B.A. Media Management